{Thoughts} Danach.

Fee Schoenwald deutscher Modeblog Oldenburg Kolumne Generation Y Z Praktikum Danach

(Fotos von Mainise Fotografie)

Life Update kurz:

Mein dreimonatiges Praktikum in Hamburg ist beendet und ich bin wieder zurück nach Oldenburg gezogen. Schließlich muss ich noch meine Bachelorarbeit schreiben um mein Studium abzuschließen. Außerdem hatte ich das große Glück während des Praktikums ein Jobangebot zu erhalten, weswegen ich jetzt bis zum März zwei Tage für die Agentur arbeiten werde. Einen Tag in Hamburg, einen Tag im Home Office.

Meine Hamburg Trilogie

Bis dann: Brief an dich / Oldenburg, ich liebe dich nicht / Danach:

Life Update lang:

Es ist komisch mit dem zeitweise-woanders-leben. Du weinst wenn du wegfährst und wenn du wieder kommst, nunja dann heulst du auch. Weil du jetzt nur wieder ein weiteres Leben gelebt hast, dass du vermissen wirst. Du wächst und wächst wie Alice, die das falsche Fläschchen entkorkt hat und plötzlich sitzt du wieder in deinem viel zu kleinen Puppenhaus, der Kopf so schwer wie ein Flugzeug. Vielleicht lässt der Zaubertrank, die Magie des Neuen bald nach und ich finde mich als genau gleicher Mensch in genau dem gleichen Leben wieder. Doch wahrscheinlicher ist, dass ich mich in den letzten drei Monaten unwiderruflich verändert habe. Noch viel mehr als in den letzten drei Jahren zusammen. Es ist schwierig zu gehen aber das Wiederkommen ist manchmal auch hart. Die Wohnung sieht genauso aus wie immer und auch mein Spiegelbild ist das gleiche. Natürlich. Doch irgendwie quält mich jetzt dieses dringende Bedürfnis, alles zu verändern. Immer wieder greifen meine Hände nach meinen Haaren, imitieren eine Schere. Durchsuchen Pinterest nach Haarfarben, bis ich dann endlich auf dem Friseurstuhl in dem Salon meines Vaters sitze. Befreit. Ein wenig zumindest.

Kleinstadt oder Großstadt?

Hamburg, ich liebe dich, aber für mehr als etwas Lockeres bin ich gerade einfach nicht bereit. Vielleicht haben wir zwei den richtigen Zeitpunkt verpasst, vielleicht passen wir auch einfach nicht zusammen. Ich habe es satt, mich in Städte zu verlieben und dann Tag für Tag mehr zu ernüchtern. Die rosarote Brille habe ich irgendwann verloren und jetzt brauche ich sie nicht mehr.
Pendeln bedeutet keine Zeit zu haben, wehmütig an leuchtenden Riesenrädern vorbei zu fahren und sich oft zu verabschieden. Zu oft. Koffer auf, Koffer zu, Koffer auf. Das „richtige“ Leben komprimiert sich auf Verabschiedungen am Bahngleis. Pendeln bedeutet zu wenig schlafen. Und pendeln bedeutet müde sein, jeden einzelnen Tag. Diesen Monat sollte es eigentlich ein Ende haben, doch tatsächlich fahre ich jetzt nur noch öfter hin und her. Oldenburg, Bremen, Hamburg. Meine Hände tippen „Always on the Road“ in meinen Whatsapp Status. Oder noch besser „Sorry, gerade keine Zeit für nichts!“.

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Zwischen den Welten

Ich bin aufgeregt, jedes meiner Nervenenden ist angespannt und gleichzeitig war ich noch nie so ruhig. Neuer Lebensabschnitt, neuer Job. Neu, neu, neu. Kann man sich denn jemals an das Neue, an das Unbekannte gewöhnen? Das einzige was gewiss ist, ist schließlich die Veränderung.
Ich bin zwischen den Welten. Immer. Wenn mein Freund mir von seinem langweiligen Seminar erzählt, fühlt sich das für mich so weit weg an. Dabei besuche ich die Uni erst seit ein paar Monaten nicht mehr, außer um vielleicht mal mit meinem Dozenten über die Bachelorarbeit zu sprechen. Dann gehe ich durch die altbekannten Flure und sehe nur neue Gesichter. Es hängen jetzt andere Bilder im Flur und meine ehemaligen Kommilitonen sind überall verstreut. Ich fühle mich kaum noch wie eine Studentin, aber ich bin auch kein Büromädchen mehr. Wenn ich jeden Montag mit meinem Köfferchen auf der Arbeit aufschlage, habe ich keinen festen Platz mehr und den neuen Insiderwitz der anderen verstehe ich nicht. Ich bin schließlich nur einmal die Woche hier und im Home Office bin ich allein. Und trotzdem bin ich glücklich. Denn obwohl ich immer irgendwie dazwischen bin, habe ich gerade das Beste aus allen Welten. Uni ohne Anwesenheitspflicht, Arbeit ohne 40 Stunden Woche, Blog als reiner kreativer Ausgleich. Ich liebe es.

Jeder Artikel meiner „Hamburg Trilogie“ hatte ein Ende, ein Fazit. Dieser hat es nicht, denn ich stecke noch mittendrin in dieser neuen Lebensphase. Wer weiß schon, wie es weitergehen wird? Was zählt ist, dass es mir gut geht. Irgendwo dazwischen.

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