{Thoughts} Online oder Offline?

Thoughts Digital Detox

Ich bin für mehr Liebesbriefe und weniger Whatsapp Nachrichten. Ich bin für mehr gemeinsame Nachmittage und weniger Anrufe. Mehr Gefühle und weniger Emojis. Ich bin für mehr Erinnerungen und weniger Fotos.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht: Ich bin nicht generell gegen alles digitale, gegen Smartphones oder das Internet. Es ist eine Welle, die sich nicht aufhalten lässt. Ich bin sogar dankbar, für die vielen Möglichkeiten, die ich durch das Internet habe. Allein der ganze Blog-Wahnsinn wäre ohne diese Entwicklung gar nicht möglich. Auch mein Privatleben wird durch das Internet enorm bereichert. Meine Familie wohnt nicht in der selben Stadt wie ich – ohne Whatsapp würden wir wohl an den Wochenenden mit dem Erzählen gar nicht mehr fertig werden. Es macht mich glücklich, wenn mein Bruder mir ein Bild von seiner Shopping Ausbeute schickt oder wenn meine Mama mir schreibt, wie es unserem Kater gerade geht. Wir sind zwar in drei Städten verstreut, aber trotzdem nie richtig voneinander getrennt. All diese Momente würde ich ohne mein Handy wohl komplett verpassen. Ich kenn mich ja: Stundenlange Telefonate waren noch nie mein Ding.

Wahrscheinlich würde ich mich ohne meine Apps gar nicht zurecht finden – ich muss nur die Adresse eingeben und werde zuverlässig dorthin geführt. Als ein Mensch mit sehr schlechter Orientierung ist dieser Aspekt besonders wertvoll für mich. Und ich liebe natürlich Fotos. Die Möglichkeit, jederzeit einen Augenblick festhalten zu können. Doch trotzdem sind viele Momente einfach zu schön um sie durch das Handy zu stören.

Als ich in die Oberstufe kam, war ich lange die Einzige ohne Smartphone. Es hat mich sehr irritiert, dass auf einmal alle nur noch am Handy hingen. Whatsapp, Facebook – Likes und Kontakte. Ich musste mich daran gewöhnen, dass mich meine Freundinnen in der Schule kaum ansahen, wenn sie mit mir sprachen. Wir hielten alles fest, keine Party ohne Selfie. Liebesbekundungen unter Bildern und auf Pinnwänden. Es war seltsam, so erwachsen zu werden. Mit dem Handy immer in der Hand. Und jetzt bin ich noch viel „schlimmer“ als die Anderen, mit meinem Blog auf sämtlichen Kanälen vertreten. Immer online, immer präsent. Dass ich Instagram wohl ohne Floral Fascination nicht nutzen würde, glauben mir die Wenigsten. Und dass mich der ganze Zirkus manchmal wahnsinnig macht.

Ich finde es einfach wichtig, mich dem Ganzen ab und an zu entziehen. Ich brauche kein mobiles Internet im Ausland, ich brauche kein Handy im Freibad. Wir sollten uns daran erinnern, einfach mal die Zeit bewusst mit den Menschen zu genießen, die gerade bei uns sind. Nicht ständig mehr zu wollen. Mehr Unterhaltung, mehr Informationen, mehr Social Media. Es wird gerade Sommer und es ist Zeit für neue Abenteuer. Wir brauchen kein Foto, Video, Snapchat in diesen Momenten. Dadurch rauben wir ihnen nur ihre Magie, ihren Wert. Denn die schönsten Erinnerungen brauchen keinen Anker.


signatur

12 comments

  • Wahre Worte! Habe gestern noch mit meiner Freundin darüber gesprochen und wir haben uns noch darüber kaputt gelacht, wie das Leben früher ohne Smartphone und Internet (oder besser gesagt Internet Flat und WLAN) war. ^^ Und auch wenn wir heute sagen, dass wir ohne all diese technischen Fortschritte nicht mehr leben könnten, müssen wir uns eingestehen, dass wir damals ja trotzdem glücklich waren. (Vielleicht sogar glücklicher? Wer weiß es schon!?!)

    Ich habe es mir irgendwann angewöhnt, mein Handy eigentlich überwiegend auf lautlos zu lassen. :) So werde ich auch nicht davon abgelenkt… klar… manche beschweren sich, dass man mich privat kaum erreicht (weil ich das Handy halt nicht höre – wie auch, wenn’s auf lautlos ist)… aber wer mich kennt, der weiß ja wie er mich erreichen kann, wenn ich nicht an mein Handy geh. :P So eine handyfreie Zeit tut halt auch ganz gut… man muss nicht immer und überall erreichbar sein! ;)

  • Hallo liebe Fee,

    du wirst mir immer sympathischer, denn wir teilen auch hier wieder die selbe Einstellung! Ich liebe es, mit meinen Lieben immer in Kontakt sein zu können (und dir in Anflug von Verzweiflung 578390548 Biler über Whats App zu schicken, weil ich mich nicht entscheiden kann) und auch liebe Mädels wie dich hier kennenzulernen!
    Doch hole ich mir extra eine Auslandsflat, damit ich im Urlaub online sein kann? NEIN! Fasse ich alles und jeden Augenblick in Form von Fotos oder Videos fest? NEIN!
    Online sein ist gut, dauernd online sein ist schlecht!

    Allerliebste Grüße an dich! Freue mich schon so darauf, dich kennen zu lernen! <3

  • Das hast du schön gesagt, liebe Fee!
    Ich glaube, dass wir uns teils einfach in den Medien verkriechen und uns vor der Realität teils verstecke. Klar, das passiert unbewusst, aber es ist schon komisch, mal stundenlang alleine/ohne Internet zu sein!!!
    Ich habe seit einiger Zeit eine handyfreie Zeit, in der ich mir einfach nur Zeit für mich nehme…
    Liebe Grüße von meinem Blog

  • Schöne Worte :).
    Ich würde ohne meinem Blog auch nie etwas auf Instagram posten, glaube ich. Sowieso macht man sehr viele Fotos um sie hinterher auf dem Blog präsentieren zu können. Immerhin habe ich mir abgewöhnt jedes Essen erstmal zu fotografieren :D.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Priscilla

  • Wie Recht du hast!
    Ich muss zugeben wenn ich alleine bin greife ich eigentlich viel zu oft zum Handy. Wenn ich mich aber mit Freunden treffe versuche ich wirklich darauf zu achten das Handy auszuschalten und wegzupacken
    Ich habe aber auch viele Freunde, bei denen das nicht so ist was ich immer ziemlich nervig finde.
    Ein sehr toller Post :)

    Alina
    ______________________

    thelittlediamonds.de

  • Hey liebe Fee!

    Du hast so recht – ich sehe das wirklich genauso! Klar bin ich froh, dass und das Internet so viel möglich gemacht hat, aber in manchen Dingen wünsche ich mir einfach mehr persönlichen Bezug.

    XXX,

    Wiebke von WMBG

    Instagram||Facebook

  • Das kenne ich! Ich wäre zwar vermutlich trotzdem auf Instagram, aber sicher nicht so aktiv, wie ich es im Moment bin…und ich finde es auch schrecklich, dass immer alles und jeder bei Snapchat gefilmt werden muss und alles direkt gepostet wird. Am schlimmsten übrigens auf Konzerten, wenn man nicht ganz vorne steht und nur noch auf hunderte Handydisplays guckt, weil alle filmen, was gerade auf der Bühne abgeht, statt einfach mal zu genießen.
    Ich werde zwar auch im Urlaub immer mal wieder ein bisschen snappen und instragrammen, aber nur, weil ich einen Blog habe – ansonsten würde ich mein Handy vermutlich im Koffer lassen. Mobiles Internet im Ausland habe ich übrigens auch nicht, es reicht doch, wenn ich alles hochladen kann sobald ich Wlan habe…

    Liebe Grüße aus New York,

    Alex

  • Toller Beitrag! Und du hast so Recht damit. Ich denke auch ein wenig, das man früher ohne das dauerhafte online sein usw. glücklicher war. Außerdem muss man sich dazu doch nur mal andere Länder anschauen, die noch nicht so weit entwickelt sind, wie wir hier. Diesen Menschen geht es wunderbar und sie sind verdammt glücklich und zufrieden mit ihrem Leben.

    Auch wenn ich selbst heutzutage eher zu denen gehöre, die auch öfters online sind, vorallem auch wegen einem eigenen Blog, würde ich es manchmal gerne ändern. Aber wer weiß schon wie sich das noch alle weiter entwickelt mit dem Internet etc. ;)

  • Super geschrieben. Ich kann mich noch gut an meine Kindheit ohne Internet / Smartphone erinnern. Man hat sich einfach so mit seinen Freunden verabredet und es hat auch geklappt. Finde auch das man damals die Momente viel mehr genossen hat.

    Durch meinen Blog bin ich nun zwar auch quasi daueronline, könne mir aber bewusst auch Offlinepausen.

  • Ein sehr toller Text, auch wenn du ihn schon letztes Jahr geschrieben hast, ist er immernoch so wahr. Vielleicht sogar noch wahrer den Je. Ich habe so oft das Gefühl, dass wir uns immernoch mehr abhängig machen. Es sind dinge die ich an anderen bemägel, aber ja selbst genauso falsch mache.

    Ich wollte selbst auch einen Beitrag über das Thema schreiben und meine Gedanken dazu und das werde ich nun auch tatsächlich machen, da mich das Thema immer wieder beschäftigt, auch in gesprächen mit freundinnen.

    Liebe Grüße und danke für den tollen Text,
    Vee

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